100-jährige Steinbogenbrücke Läwitz nach Sanierung für den Verkehr freigegeben
Rund 740.000 Euro in das Bauwerk über die Weida investiert – Neu ist auch ein für Rollstuhlfahrer geeigneter Fußweg
Nach einem Dreivierteljahr Bauzeit rollt der Verkehr seit 27. März wieder über die historische Steinbogenbrücke in Läwitz. Das vor 100 Jahren errichtete Bauwerk war seit Juni 2024 saniert und instandgesetzt worden. Die Brücke befindet sich im Zuge der Kreisstraße 315, die von der Bundesstraße 94 nach Läwitz, Ortsteil der Stadt Zeulenroda-Triebes, führt.
„Mit der Baumaßnahme sind die dauerhafte Standfestigkeit der Brücke für den Straßenverkehr und eine sichere und barrierefreie Begehbarkeit für Fußgänger erreicht worden. In Abstimmung mit dem Behindertenbeauftragten unseres Landkreises wurde außerdem ein für Rollstuhlfahrer nutzbarer Fußweg geschaffen“, betonte Landrat Dr. Ulli Schäfer zur Verkehrsfreigabe. Rund 740.000 Euro wurden investiert, wovon der Freistaat Thüringen aus dem Förderprogramm Kommunale Verkehrsinfrastruktur 539.400 Euro bewilligt hatte.
Die Sanierung der Brücke, die seit Jahren nur halbseitig befahrbar war, ist ein außergewöhnliches Bauvorhaben gewesen. Die massive Natursteinbogenbrücke besteht aus vier Gewölbebögen, steht seit 1977 unter Denkmalschutz und ist ein Wahrzeichen des Dorfes. Am Natursteinmauerwerk, den verblendeten Kragarmen, an der Fahrbahn und am Geländer war es zu erheblichen Schäden gekommen, weshalb die Standsicherheit der Brücke eingeschränkt war. Hatte das Bauwerk ursprünglich eine Fahrbahnbreite von fünf Metern, so entschloss man sich im Ergebnis einer Variantenuntersuchung dazu, den Brückenüberbau in einer Breite von 6,95 Metern zu erneuern und den für Rollstuhlfahrer geeigneten Fußweg zu schaffen.
Die massiven Natursteinbögen blieben im Zuge der Instandsetzungsarbeiten unangetastet. Lediglich die teilweise schadhafte Verfugung der Natursteinflächen wurde saniert. Ziel der Arbeiten war es, die vollständige statische Entlastung der Natursteinbögen zu erreichen, ohne das äußere Erscheinungsbild der Brücke wesentlich zu beeinträchtigen. Erneuert wurden die Überbauplatten aus Stahlbeton, die Kragarme der beiden Gesimse, die Fahrbahn und das Geländer.
Planung und Bauüberwachung erfolgten durch die Planungsgesellschaft meister + möbius aus Gera, Bau-Auftragnehmer war die Hundhausen-Bau GmbH Eisenach, Niederlassung Weida. Ihnen wurde gedankt und ebenso den Verkehrsteilnehmern für deren Verständnis für die Baumaßnahme und die damit verbundenen Verkehrseinschränkungen.